Rezension: Luise Kautt: Blutfreitag

Der neue Politthriller von Monsieur Rainer macht seinem Titel alle Ehre. Es fließt Blut, viel Blut und nicht nur zum besagten Ereignis, dem größten Stadtfest von Weingarten in Oberschwaben, dem Blutritt, der immer freitags nach Christi Himmelfahrt von alters her gefeiert wird. Dabei geschieht Unfassbares.
Luise Kautt, Kriminaloberrätin im Landeskriminalamt von Baden-Württemberg in Stuttgart wird mit der Aufklärung betraut. Sie die kauzige, aber überaus intelligente und selbstbewusste Polizistin hat ein Jurastudium erfolgreich absolviert und dabei die Erkenntnis gewonnen,  dass dieser ehrenwerte akademische Stand in ihren Augen eine Zusammenrottung von lauter „daube Saue“ ist, wie sie nimmermüde erklärt.
Dementsprechend ist ihre Umgangsform mit den „Großkopferten“ des staatlichen Juristengewerbes. Allein ihr messerscharfer Verstand, gepaart mit einer langen, erfolgreichen Ermittlungsarbeit im Polizeidienst hat verhindert, dass ihre Vorgesetzten sie nicht schon längst auf einen Posten in der tiefsten Provinz verbannt haben.
Kaum hat sie die Spurensuche in diesem Fall aufgenommen, wird ihr klar, dass es sich hierbei nicht um ein gängiges Verbrechen aus der alltäglichen Schwerstkriminalität handelt. Hier müssen andere Dimensionen vorliegen, zumal die obersten Justiz- und Kriminalbehörden des Landes und des Bundes blitzartig sich ebenfalls in die Ermittlungen einschalten. Kein leichter Stand für Luise Kautt und dies ist erst der Anfang einer Reihe von undurchsichtigen Kapitalverbrechen internationalen Ausmaßes.
Sie wird gefordert bis an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. Sie wird mit Erkenntnissen konfrontiert, die sie bei aller Abgebrühtheit noch nicht einmal in den dunkelsten Stunden ihres Jobs erahnt hat.
Wenn man den Thriller von Monsieur Rainer in die Hand nimmt, denkt man zuerst: wirklich ein sehr umfangreiches Buch für diese Art von Roman. Wird es dem Autor gelingen über mehr als 380 Seiten den Leser in seinen Bann zu ziehen, ihn durch diese Story aus seinem alltäglichen Umfeld zu lösen, um ihn auf eine lange spannende Reise mitzunehmen?
Jawohl, dem Autor ist dies fabelhaft gelungen, aber mehr noch, er gibt erkenntnisreiche Einblicke hinter die Kulissen von Geschichte, Politik, Justiz, Macht und Vetternwirtschaft,  zumal Monsieur Rainer dafür bekannt ist, dass er zu allen seinen Büchern genau recherchiert, dass es ihm auch genauso wichtig ist, die Charaktere und Gepflogenheiten seiner Protagonisten identisch mit der Realität darzustellen.
Alles zusammen bindet er dann in das entsprechende Ambiente ein. Der Leser wird sachkundig mitgenommen an all die europäischen Stationen, wohin sich die Handlung bewegt. Dabei stimmt einfach alles. Der Autor muss entsprechend vielfältige Erfahrung gesammelt haben. Auch deshalb ist das Buch so erkenntnisreich….
…. und man trifft alte Freunde wieder, Freunde, denen man in früheren Romanen von M. Rainer schon begegnet ist, die man als interessierter Leser gleich ins Herz geschlossen hat.
Die Protagonistenfamilie des Autors wächst mit jedem weiteren Buch. Jede seiner Figuren hat eine spannende Geschichte zu erzählen, so spannend und realitätsnahe, dass man annehmen könnte, der Autor gibt Einblicke in sein eigenes Leben frei. Ob dieses so ist, wird er vielleicht selbst einmal später in einem weiteren Buch erzählen.
Bei Monsieur Rainer ist alles möglich.
Dieses Buch lohnt sich und es beweist, dass Masse auch wirklich Klasse hervorbringen kann, große Klasse im Bereich des Politthrillers.
Empfehlenswert.
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