Rezension: Commissaire Carlucci: Tosca

In der Serie “Commissaire Carlucci“ hat der Autor Monsieur Rainer in seinem zuletzt erschienen sechsten Band  „Tosca“ einen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman vorgelegt. Dabei fasziniert nicht nur die aktuelle und spannende Handlung, die kurz angedeutet, sich um den Mordversuch an einem berühmten Operntenor bei einer Open-air-Veranstaltung von Puccinis  Meisterwerk „Tosca“ im Amphitheater von Orange handelt.

Vielmehr sind es die Umstände und ihre Ursachen die zu dieser heimtückischen Handlung führen, die diesen Krimi so einmalig und unbedingt lesenswert machen.

Der Autor hat die gesamten Handlungsstränge und ihre Hintergründe in Bezug zu den Gräueltaten der Nazis nach dem Überfall auf Frankreich gebracht, wo nach akribischer Recherche seitens Monsieur Rainer die brutalen Massaker an der jüdischen Bevölkerung, aber auch an den Mitgliedern der Résistance, der Widerstandsbewegung in Frankreich ausschlaggebend für das aktuelle Verbrechen im Roman ist.

Mit welcher menschenverachtenden Brutalität und gepaart mit unendlicher Raffgier, die deutschen Sicherheitsdienste „SS“ und „SD“ nebst weiteren Spionagediensten, aber auch Unterorganisationen der Deutschen Wehrmacht unsere Nachbarn tyrannisiert haben, wird im Laufe dieses Buches mehr als eindrucksvoll geschildert.

Beim Lesen dieses Werkes war ich zutiefst erschüttert und über viele Seiten war nicht klar, was mehr in den Bann zog, die spannende Kriminalarbeit von Commissaire  Carlucci, immerhin wird dem Leser die Arbeit von geheimen französischen Sicherheitsorganen nähergebracht,  ein Umstand der im Grunde ungewöhnlich ist oder die geschichtliche Aufklärung der scheußlichen Verbrechen der Nazis während der Zeit des Dritten Reiches, aber auch danach als die Täter sich erneut ihr Biedermannimage zugelegt haben, um  demokratische heile Welt zu spielen, um zu verdrängen, welche Mordbuben in der Verkleidung teutonischer Helden sie eigentlich waren.

Monsieur Rainer lässt in jeder Hinsicht keine Geschichtsklitterung zu und welche Rolle die Franzosen selbst in Bezug auf die Nazi- Ideologie zu Zeiten des Dritten Reiches hatten und bis zur heutigen Zeit haben, da die Partei von Jean le Pen  und seiner Tochter über 15% der Wähler für sich vereinnahmen, nicht zuletzt in der nordwestlichen Provence und in der Stadt Orange, wird zeitkritisch in den Handlungsstrang eingebaut: wirklich großartig.

Selten hat mich ein Kriminalroman so in seinen Bann gezogen, so dass er das Prädikat „auf höchstem Niveau“ verdient hat. Seine Lektüre ist sehr empfehlenswert.
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